Das Salz in der Berner Bildungssuppe. 165 Jahre NMS

2018. Bern: NMS (ISBN 978-3-033-06640-3)

Da steht sie also noch immer, die alte ehemalige Neue Mädchenschule, im «Stadtzentrum» und wird «durch allen Lärm hindurch» gefunden. Es ist Leben in dieser Gesamtschule, vom «brüllenden und sicheren Kindergartenknirps zur lustigen Aufregung und Spielsucht der Mädchen der Elementarschule, der Geschäftigkeit, Streitlust und Parteibetriebsamkeit, Geheimniskrämerei, Arm-in-Arm-Verhängung der […] Sekundarschülerinnen und dann der neuen Differenzierungen bei den Schülerinnen der Oberabteilungen». Seit 1987 unter dem Namen Neue Mittelschule komplettiert mit Buben, Jünglingen und jungen Männern erhielt sie 2001 als Ausbildungszentrum NMS – gesamtschweizerisch einzigartig – eine privatrechtlich organisierte Lehrerinnen- und Lehrerbildung.

Das Buch ist im Buchhandel erhältlich oder direkt bei der NMS; es ist auch in der Nationalbibliothek verfügbar.

Rezensionen
Andrea de Vincenti in Berner Zeitschrift für Geschichte 4 / 2019, S. 74-76.
Bulletin des Schulmuseums Bern (smbulletin 3 / 2019, Seite 10).

 

Der gute Schüler war auch früher ein Mädchen. Schulgesetzgebung, Fächerkanon und Geschlecht in der Volksschule des Kantons Bern 1835-1897

2010. Bern: Haupt (ISBN: 9783258076034)

Geschichte prägt die Schule der Gegenwart. Dieses Buch gibt einen Überblick über die Entwicklung der Primarschulgesetze, der Unterrichtspläne und des Fächerkanons im gesellschaftlichen Kontext des 19. Jahrhunderts und verfolgt die entsprechenden bildungspolitischen und professionellen Debatten in staatlichen Institutionen und pädagogischen Zeitschriften. Schulentwicklung muss nicht lineare Fortschrittsgeschichte sein: Mit dem ersten Gesetz für eine öffentliche Volksschule wurde 1835 im Kanton Bern die liberal-revolutionäre Idee einer gleichen schulischen Ausbildung für Knaben und Mädchen verordnet. Detailliert und quellennah wird der bildungspolitische Prozess, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer geschlechterspezifischen Ausdifferenzierung führte, dargestellt und analysiert. Die Vielfalt der Argumentationsmuster sowie bereits vorhandene Strukturen wie Kleinkinderschulen zeigen, dass eine egalitäre Umsetzung schulischer Bildungsmöglichkeiten erwogen wurde. Nachdem die Arbeitsschulbewegung in den Deutschschweizer Kantonen nur das weibliche Geschlecht erfasste, wurden die Kinder fortan geschlechterspezifisch gefördert: Die disziplinierende Wirkung bürgerlicher Tugenden konnte sich über den Handarbeitsunterriht optimal entfalten und die Mädchen absolvierten erfolgreich den schulischen Unterricht während die Knaben Turnen und Zusatzunterricht in allgemeiner Bildung erhielten. Der Weg zur Volksschule von heute kann erstmals differenzierter nachgezeichnet werden, was auch für die aktuellen Debatten im Bildungsbereich von Bedeutung ist.

Das Buch ist in der Nationalbibliothek verfügbar.

Rezensionen
Heidi Witzig (traverse, Zeitschrift für Geschichte, 3 / 2012, S- 196-198).
Markus Furrer (Schweizerische Zeitschrift für Geschichte (SZG) 3 / 2011, S. 372-374).
Eva Keller (Berner Zeitschrift für Geschichte 1 / 2012, S. 64-66, auch in hsozkult).
Hans-Peter Riesen (Beiträge zur Lehrerbildung 29 (1) / 2011, S. 140f).
Hans Utz in Basler Schulblatt 12 / 2010, S. 30.
Interview mit Conny Schmid  im Beobachter 3 / 2011.